Ein schönes Porträtfoto muss längst nicht in einem professionellen Studio entstehen. Du kannst auch in Deinem Zuhause kreative und einfallsreiche Porträtfotos von Dir oder Deinen Liebsten fotografieren! Mit diesen praktischen Tipps lassen sich hübsche Ergebnisse zaubern.
5 kreative Ideen für die individuelle Porträtfotografie
Wer ein Porträtfoto verschenken möchte - zum Beispiel als Muttertagsgeschenk - darf gern mutig sein und von alten Traditionen abweichen. Individuelle Ergebnisse erzielst Du, wenn Du mit den folgenden fünf Ideen experimentierst.
1. Perspektive wechseln
Der Standard der Porträtfotografie ist die Kameraposition auf Augenhöhe. Ein Wechsel der Perspektive erregt Aufmerksamkeit und Interesse. Die Person kann beispielsweise von oben, frontal oder schräg fotografiert werden.
2. Blickrichtung variieren
Ein direkter Blick in die Kamera schafft eine Bindung zwischen Betrachter und Porträtiertem. Mit der Blickrichtung zu spielen verändert auch die Bildsprache. In die Ferne zu schauen wirkt sehnsüchtig, birgt aber das Risiko, den Fokus vom Motiv auf den Hintergrund zu lenken.
3. Kompositionsregeln brechen
Altbewährte Bildkompositionen wirken vertraut und lassen sich angenehm anschauen. Aufmerksamkeit lässt sich mit Deinem Porträt erregen, wenn Du von kompositorischen Regeln wie dem Goldenen Schnitt abweichst.
4. Kreative Hintergründe
Findet die Porträtfotografie bei Dir zu Hause statt, kannst Du alltägliche Hintergründe wie Deine Küche oder die Leseecke im Wohnzimmer als Fotolocation nutzen. Hier wirken Fotos gleich viel natürlicher.
5. Experimente mit Licht
Bei Fotografien in Innenräumen ist eine gute Beleuchtung wichtig. Wer keine Profiausrüstung wie Hauptlichtquelle, Schirmreflektor und Aufhellblitz hat, macht seine Porträts einfach direkt am Fenster. Das Spiel aus Licht und Schatten hat einen interessanten Effekt und beeinflusst die Bildstimmung. Morgens, nachmittags oder abends sind die Lichtverhältnisse dafür ideal.
Kameraobjektive für Porträtfotos
Professionelle Fotografen nutzen verschiedene Objektive, um aus Umgebung und Motiv das bestmögliche Ergebnis herauszuholen. Laienfotografen können bereits mit einem aktuellen Smartphone-Modell ansprechende Porträtfotos machen. Der Porträt-Modus simuliert dabei einem Objektiv mit offener Blende. Die folgenden Kamera-Objektive eignen sich besonders gut für Porträtfotografien mit der Profikamera.
Festbrennweiten
Objektive mit einer festen Brennweite sind in der Porträtfotografie sehr beliebt. Ab einer Brennweite von circa 50 mm erhält man einen Bildausschnitt, bei dem das Verhältnis von Model zu Bildhintergrund gut geeignet ist. Bei einer zu kurz gewählten Brennweite würde der Hintergrund ungewünscht viel Platz einnehmen und vom Porträtierten ablenken. In aller Regel ermöglichen Festbrennweiten schärfere Aufnahmen als Zoomobjektive. Das liegt daran, dass sie auf einen bestimmten Bildwinkel optimiert sind. Zudem lässt sich die Blende weit öffnen, was sie nicht nur besonders lichtstark macht, sondern auch die Tiefenschärfe stark variiert werden kann. So erscheint der Fokusbereich scharf, während Vorder- und Hintergrund in der Unschärfe verschwimmen. Auf diese Weise wird eine schöne Freistellung des Models erzielt.
Makroobjektive
Makroobjektive haben einen Abbildungsmaßstab von 1:1. Dies ermöglicht eine verzerrungsfreie Darstellung des Motivs selbst bei extremen Nahaufnahmen. Daher eignen sie sich gut für Close-Ups von Gesichtern oder einzelnen Detailaufnahmen. Mit ihnen lassen sich charakterstarke Porträts mit Fokus auf Besonderheiten wie Lachfalten, Sommersprossen, Tattoos, Piercings oder andere Details kreieren.
Welche Posen eignen sich für die Porträtfotografie?
Für besonders schöne Aufnahmen bietet die kreative Porträtfotografie zahlreiche Ideen für Posen und Szenen, die sich auch zu Hause gut umsetzen lassen. Lass Dich zum Beispiel bei Deinem liebsten Hobby fotografieren! Ob mit Kochschürze und Holzlöffel, Headset und Gamepad oder Leselampe und dickem Schmöker: Ein Porträt zu Hause zu fotografieren ermöglicht es Dir, eine Wohlfühlstimmung mit individueller Note zu erzeugen, die sich auch in den Fotos niederschlägt.
Für ein Porträtfoto von Deinem Kind sind feste Posen vermutlich eher ungeeignet - je jünger das Kind, desto schwieriger dürfte das sein. Gibst Du einem Kleinkind ein Spielzeug in die Hand, ist es abgelenkt und wirkt auf dem Foto viel natürlicher. Bei einem solchen Porträtfoto sind Posen weniger von Bedeutung als eine schöne Bildsprache.
Porträtfotografie: 3 Tipps für das Model
Diese drei Aspekte helfen dem Fotografierten dabei, eine gute Figur zu machen:
- Kleidung: Strukturierte Stoffe mit harmonischen Farbkombinationen bieten dem Betrachter angenehme Kontraste. Außerdem ist es wichtig, vorher den Sitz der Kleidung zu prüfen. Ein verrutschter Kragen oder eingeklemmter Stoff lenken die Aufmerksamkeit schnell in eine unbeabsichtigte Richtung.
- Mimik: Das Gesicht ist der wichtigste Aspekt der Porträtfotografie. Sind die Lippen leicht geöffnet, werden diese beim Lächeln nicht zusammengepresst. Sollen noch mehr Emotionen dargestellt werden, kann die fotografierte Person an schöne Momente oder Gefühle erinnert werden, um so eine Reaktion hervorzurufen.
- Körperhaltung: Mit nur kleinen Tricks lässt sich die Bildwirkung des Porträtierten noch verstärken. Die Arme sollten nicht direkt an den Körper angedrückt werden, denn sonst erscheint der Oberarm breiter als er ist. Ein leicht seitlich gedrehter Körper wirkt zusätzlich schlanker. Für mehr Spannung in der Haltung lässt der Fotografierte seine Hände nicht einfach locker hängen, sondern legt sie auf die Hüfte oder steckt sie halb in die Hosentasche.
Viel Spaß beim Ausprobieren
Mit nur wenigen Tricks und Kniffen gelingen Dir auch ohne Profifotografen wunderschöne Porträtfotos. Ob Du dabei mit Perspektiven, Blickwinkel, Posen oder Beleuchtung spielst, ist dabei ganz Deiner eigenen Kreativität und Deinen Vorlieben überlassen. Greif also einfach zum Smartphone oder zur Kamera mit passendem Objektiv und probiere Dich aus!
Euer Team von Foto-Paradies