Wie funktioniert die Lichtmalerei-Fotografie?

Der Schlüssel für das Malen mit Licht liegt in der Langzeitbelichtung. Denn Lichtmalerei auch Lichtgraffiti oder Light Painting genannt - funktioniert am besten im Dunkeln. Sie ist eine besondere Form der Nachtfotografie und trägt beim Ausprobieren bereits Früchte, sobald ein paar Details zur Langzeitbelichtung beachtet werden. Werden die Lichtquellen in einem Bild während der Belichtung bewegt, ziehen sie eine Lichtspur. Dafür verwendest Du beispielsweise Dein Smartphone, Leuchtstäbe, Feuerwerk, Taschenlampen oder auch eine Kerze.

Die passende Ausrüstung

Für effektvolle Fotos mit Licht benötigst Du nur wenig Material. Folgende fünf Utensilien bilden die ideale Ausstattung, um beeindruckende Fotografien aus Lichteffekten selbst anzufertigen.

• Kamera: Für ein gelungenes Lichtgraffiti benötigst Du eine Kamera, an der Du ISO-Wert, Blende und Belichtungszeit manuell einstellen kannst. Alternativ kannst Du aber auch Dein Smartphone benutzen. Hierfür gibt es spezielle Lightpainting-Apps, die die Belichtungszeit kontrollieren.
• Stativ: Die Kamera sollte beim Fotografieren nicht bewegt werden und benötigt eine entsprechende Stabilisierung. So vermeidest Du unscharfe Fotoergebnisse.
• Fernauslöser: Eine lange Belichtungszeit sorgt dafür, dass schon kleinste Wackler ein Foto verschwimmen lassen. Dafür reicht selbst der Druck auf den Auslöser. Löse also im besten Falle aus der Ferne aus. Bei vielen Smartphone Modellen lässt sich zudem die Kamera per Sprachsteuerung auslösen.
• Leuchtquelle: Du kannst jeden lichterzeugenden Gegenstand für die Lichtmalerei benutzen. Laser, Kerzen, Taschenlampen, spezielle Lichtmalpinsel, Feuerzeuge oder LED-Stäbe erzeugen für sich jeweils unterschiedliche und auf ihre Art besondere Leuchteffekte. Für ein besonders bemerkenswertes Ergebnis bei der Lichtmalerei kombiniere mehrere Lichtquellen miteinander.
• Zeitmesser: Statt die Belichtungszeit im Kopf mitzuzählen, kannst Du mit einer Stoppuhr oder Deinem Smartphone arbeiten. So ist es auch einfacher, Deine Bewegungsgeschwindigkeit an die Belichtungszeit anzupassen.

Die richtigen Kameraeinstellungen

Fotografiere im manuellen Modus mit einem ISO-Wert von 100 und einer kleinen Blende zwischen f8 und f10. Besonders wichtig ist eine lange Belichtungszeit von mehreren Sekunden. So hast Du ausreichend Zeit, um Dein Bild mit leuchtenden Utensilien zu malen, ohne eine Überbelichtung zu riskieren. Für Belichtungszeiten, die länger als 30 Sekunden dauern, benötigst Du den sogenannten Bulb-Modus. Dann könnte es jedoch notwendig werden, für ein gelungenes Fotoergebnis mit dem ISO-Wert - also der Lichtempfindlichkeit der Kamera - zu experimentieren.

Kreative Ideen für ein schönes Lichtgraffiti

Welche Lichtkreation soll es sein? Probiere zum Start verschiedene Leuchtquellen aus und sammel auf diesem Weg für Deine Lichtmalerei erste Ideen und Inspirationen.

Bunte Farben
Nicht nur leuchtende Lichter, auch verschiedene Farben lassen die Lichtmalerei ganz besonders beeindruckend wirken. Mit Farbfolien färbst Du Dein Foto ein. Sie werden über das Objektiv Deiner Kamera gelegt. Damit kannst Du kreative Effekte oder auch bestimmte Stimmungen kreieren.

Kinetische Lichtmalerei
Wenn Du die Kamera statt der Lichtquelle bewegst, erzeugt dies einen beeindruckenden Effekt. Dabei verschwimmen sowohl die Umgebung als auch die Leuchtquelle, sodass Du die Bewegung spielerisch einfängst. Anders als ein versehentliches Verwackeln lässt sich das Verschwimmen aus der Bewegung gezielt als Stilelement einsetzen.

Skulpturen
Mit geschwungenen Bewegungen während der Aufnahmen zeichnest Du skulpturale Figuren ins Dunkel. Nach ein paar Versuchen lassen sich so faszinierende Lichtskulpturen zeichnen. Das funktioniert am besten mit Lichtschwertern, die Du entweder fertig kaufen oder auch selbst basteln kannst.

Texte schreiben
Besonders für Neujahrsgrüße ist die Lichtmalerei mit Buchstaben sehr beliebt. Achte hierbei darauf, in Spiegelschrift zu schreiben. Auch, wenn Druckbuchstaben leichter zu schreiben sind als Schreibschrift, braucht diese Form der Lichtmalerei viel Übung.

5 Tipps für gelungene Lichtmalerei

1. Passende Kleidung: Mit dunkler, nicht reflektierender Kleidung bleibt die Lichtquelle im Fokus der Kamera. Andernfalls gerätst Du auf dem Foto in den Vordergrund und lenkst von der Lichtmalerei ab. Ideal für diese Form der Fotografie ist ein schwarzer Kapuzenpullover.
2. Richtiges Halten der Taschenlampe: Zeige mit der Lichtquelle direkt auf die Kamera. Eine Taschenlampe hältst Du am besten wie einen Stift. So lassen sich Formen locker aus dem Handgelenk zeichnen. Für verschiedene Strichstärken hältst Du bei der Lichtmalerei die Lichtquelle schräg zur Kamera oder spielst mit der Entfernung zur Linse.
3. Verschiedene Blickwinkel: Die Lichtquelle kann nicht nur direkt auf die Kamera gerichtet werden, sondern auch hinter der Kamera auf das Motiv vor der Linse leuchten. Alternativ leuchtest Du von der Seite, von oben oder bodennah. Letzteres eignet sich besonders für Wiesen. Das Licht hebt die unregelmäßige Struktur des Bodens hervor.
4. Bewegungsgeschwindigkeit variieren: Je langsamer Deine Bewegung ist, desto heller ist das Licht auf dem Foto. Mit einem Mix aus langsamen und schnellen Bewegungen kreierst Du Schattierungen und somit auch anspruchsvollere Bilder.
5. Helfende Hände organisieren: Zu zweit funktioniert in der Lichtmalerei vieles besser! So stellt sich zum Beispiel der Maler in Position und der Fotografierende kann über das Display der Kamera Rückmeldung über das Fotoergebnis sowie korrigierende Tipps geben. Mehrere Lichtmaler können außerdem komplexere Motive darstellen.

Mit Licht gemalte Erinnerungsstücke gestalten

Sind Dir während der Lichtmalerei persönliche Meisterstücke gelungen? Dann nutze die Gelegenheit und gestalte mit ihnen individuelle Fotogeschenke oder Wandbilder. Denn je nach Leuchtmittel und Gestaltungsform sind die Ergebnisse der Lichtmalerei genauso verschieden wie auch beeindruckend.

Das Team von Foto-Paradies wünscht Dir viel Erfolg.