Beeindruckende Wolkenkratzer, atemberaubende Sakralbauten oder verzierte Fachwerkhäuser: Gelungene Architekturfotografie setzt Bauwerke jeglicher Art gekonnt in Szene. Unsere praktischen Tipps geben Dir das nötige Wissen an die Hand, um Deine liebsten Architekturmotive in eindrucksvolle Aufnahmen zu verwandeln.
Was ist das Besondere an der Architekturfotografie?
Eine gelungene Architekturfotografie entsteht aus dem gekonnten Zusammenspiel zwischen Perspektive, Lichtverhältnissen und technischen Einstellungen. Ähnlich wie in der Landschaftsfotografie können die Motive in der Architekturfotografie nicht versetzt und neu positioniert werden. Deshalb bist du beim Fotografieren in besonderem Maße von den gegebenen Lichtverhältnissen abhängig. Worauf Du jedoch Einfluss hast: Deine Perspektive. Diese kannst Du durch die Wahl Deines Standortes und der Brennweite Deines Objektivs bewusst variieren und erzielst so ganz unterschiedliche Ergebnisse.
Motivideen: Auf Entdeckungsreise gehen
Die Architekturfotografie ist so facettenreich wie ihre Motive. Im Außenbereich zählen neben der klassischen Gebäudefotografie auch Brücken, Skulpturen und Infrastruktur wie Straßen zu den Motiven. In Innenräumen eignen sich spezielle Bauten wie Bahnhöfe, Museen, Kirchen oder Bibliotheken. Aber auch die Außenansicht verlassener Gebäude wie Fabrikhallen, Burgruinen oder Kraftwerke bieten eine besonders lohnende Kulisse.
Tipp: Nutze die Hashtag-Suche sozialer Medien und finde auf diese Weise spannende neue Motive. Kombiniere dafür den Namen des Ortes, an dem Du fotografieren möchtest, mit den englischen Begriffen „architecture“ oder „architecturephotography“ (zum Beispiel so: #berlinarchitecture). Probiere auch die deutschen Alternativen aus. Meist geben die englischen Varianten jedoch mehr Inhalte her.
Bildkomposition ansprechend gestalten
Für einen harmonischen, aber dennoch dynamischen Bildaufbau hältst Du Dich am besten an den Goldenen Schnitt. Positioniere Dein Motiv also nicht mittig, sondern leicht seitlich versetzt. Dadurch wirkt der Bildaufbau weniger statisch. Nutze Hilfslinien in der Umgebung oder am Gebäude, um Dein Motiv optimal in Szene zu setzen. Beispielsweise lenken Wege oder Straßen, die zum Gebäude hinführen, den Blick gezielt auf Dein Motiv. Fugen im Gemäuer des Gebäudes oder Fensterrahmen geben Dir einen Anhaltspunkt für eine symmetrische Bildgestaltung und helfen Dir so bei der Bildkomposition. Auch hier gilt wieder: Experimentiere ruhig.
Stürzende Linien vermeiden oder gekonnt einsetzen
Wenn Du schon einmal versucht hast, einen hohen Innenraum zu fotografieren, sind Dir stürzende Linien vielleicht bereits begegnet. Sie stellen ein häufig auftretendes Problem in der Architekturfotografie dar. In der Regel entstehen sie, wenn man beim Fotografieren hoher Gebäude die Kamera schräg halten muss, um von unten nach oben zu fotografieren. Auf der fertigen Fotografie wirken parallele, senkrechte Linien, die eigentlich gerade sind, besonders schräg. Optisch laufen sie in einem Fluchtpunkt zusammen. Besonders deutlich kommt dieser Effekt beim Fotografieren mit Weitwinkelobjektiven zum Tragen, da diese die Eigenschaft haben, das Motiv zum Bildrand hin zu verzerren.
Professionelle Fotograf:innen nutzen für dieses Problem ein sogenanntes Tilt-Shift-Objektiv. Da es sehr kostspielig ist, kommt es daher meist nur für Berufsfotograf:innen infrage. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten. Möchtest Du stürzende Linien vermeiden, dann kannst Du folgendes tun:
Geh weiter weg.
Erhöhe Deinen Standpunkt.
Zoome näher heran.
Korrigiere den Effekt nachträglich in der Bildbearbeitung.
Bewusst eingesetzt, lässt der Effekt der stürzenden Linien, Gebäude auf Fotografien höher und mächtiger wirken.
Licht: Der richtige Zeitpunkt zählt
In der Regel wird das Licht der Mittagssonne von Fotograf:innen gemieden. Nicht so in der Architekturfotografie: Zu dieser Tageszeit wirft das Sonnenlicht harte Schatten und kreiert starke Kontraste. Dieser Effekt kann sehr kunstvoll wirken. Gerade in der Schwarz-Weiß-Fotografie kommen starke Kontraste zwischen Licht und Schatten besonders gut zur Geltung. Richtig eingesetzt unterstreichen sie die Linien und Formen eines Gebäudes in besonderer Weise. Das Licht der Morgen- und Abenddämmerung hingegen wirkt eher sanft. Besonders effektvoll wirken Architekturaufnahmen auch zur Blauen Stunde. Fotografierst Du in der Stadt, ergibt sich aus dem Licht des dämmernden Himmels und dem Kunstlicht der Stadt ein spannender Kontrast. Das perfekte Licht zu finden, bedeutet manchmal warten, beobachten und ausprobieren. Hast Du ein bestimmtes Motiv im Auge, lohnt es sich, verschiedene Tageszeiten und Lichtverhältnisse auszutesten.
Welche Ausrüstung brauche ich?
Kamera
Ansprechende Architekturfotos machst Du auch ohne Profiausrüstung. Schon mit einer Einsteigerkamera oder einem Smartphone erstellst Du reizvolle Bilder. Idealerweise hast Du die Möglichkeit, grundlegende Werte wie Belichtungszeit, Blende und ISO einzustellen. Entscheidest Du Dich für eine Kamera, wählst Du vorzugsweise ein Modell, an dem sich das Objektiv wechseln lässt. So hast Du die Möglichkeit, mit verschiedenen Brennweiten zu experimentieren.
Objektiv
In der Architekturfotografie gehören Weitwinkelobjektive meist zur Standardausrüstung. Mit ihrer kurzen Brennweite von etwa 10 bis 35 mm vergrößern sie den Bildausschnitt. Damit bekommst Du auch große Gebäude komplett auf Dein Bild. Beginnst Du gerade mit der Architekturfotografie, eignet sich auch eine Einsteigerkamera mit Kit-Objektiv. Damit erhältst Du bereits einen Weitwinkel und einen leichten Zoom. Interessierst Du Dich für weiter entfernte Details in Deinen Motiven, dann brauchst Du ein Teleobjektiv mit einem starken Zoom und Brennweiten ab etwa 70 mm aufwärts.
Auch bei der Smartphone-Fotografie hast Du die Möglichkeit, mit verschiedenen Brennweiten zu experimentieren. Einen Weitwinkel-Modus haben viele Smartphones bereits als Funktion in ihrer Kamera-App integriert. Für einen Tele-Zoom bräuchtest Du ein externes Objektiv. Ob Weitwinkel oder Tele-Zoom: Auch für Smartphones gibt es externe Objektive zu kaufen. Diese werden einfach auf die Smartphone-Kamera aufgesteckt und sind sofort einsatzbereit.
Stativ
Möchtest Du mal mit längeren Belichtungszeiten fotografieren, etwa um künstlerische Effekte mit Hilfe von Langzeitbelichtungen zu erzielen oder einfach, weil es die Lichtverhältnisse erfordern, gibt ein Stativ Stabilität und verhindert, dass Dein Foto verwackelt.
Grundlegende Kameraeinstellungen
Welche Kameraeinstellungen Dein Motiv am besten in Szene setzen, hängt vor allem davon ab, welche Lichtverhältnisse Du vorfindest und welchen Effekt Du für Deine Aufnahme anstrebst. Allgemein empfiehlt es sich, Architekturmotive mit einem möglichst geringen ISO-Wert, zum Beispiel ISO 100, zu fotografieren. Dadurch vermeidest Du körnige Aufnahmen. Ähnlich wie bei der Landschaftsfotografie arbeitest Du auch bei der Architekturfotografie vorzugsweise mit einer großen Tiefenschärfe. So bildest Du auch das Umfeld, in dem Dein Motiv eingebettet ist, scharf ab. Eine große Tiefenschärfe erhältst Du durch eine hohe Blendenzahl von beispielsweise f/11.
Setze Deine gelungenen Architektur-Aufnahmen stilvoll in Szene
Ob klassisch oder abstrakt: Aufnahmen von Architekturmotiven wirken auf Alu-Dibond besonders geschmackvoll. Beschenke Dich selbst oder Deine Liebsten mit diesem eleganten Druck. Du liebst Bildbände? Dann erstelle mit Deinen kunstvollen Aufnahmen ein edles Fotobuch. Dekorativ auf dem Couchtisch positioniert, erfreust Du Dich täglich an Deinem Werk und beeindruckst Gäste mit Deinem selbstgemachten Bildband. Für Smartphone-Vielnutzer ist die Handykette ein praktisches Accessoire. Personalisiert mit Deinen Fotografien wird sie zum Hingucker. Lass Dich von unseren Produkten inspirieren!
Das Team von Foto-Paradies wünscht Dir gutes Gelingen.