Ich gebe es ganz offen zu. Oft bin ich von der mir selbst auferlegten Aufgabe, nach einer Reise ein Fotobuch zu gestalten, ein bisschen überwältigt. Es gibt so viele Möglichkeiten und meist habe ich viel zu viele Bilder von meinen Trips im Archiv. Wie soll ich mich da bloß entscheiden? Ich bin schon in Restaurants überfordert, die eine zu üppige Speisekarte haben. Wie ein Schriftsteller mit Schreibblockade vor einem weißen Blatt fühle ich mich manchmal angesichts der vielen bunten Impressionen, die ich unterwegs so einfange. Eine echte Herausforderung!
„Downsizing“ und Fokussierung heißen meine Zauberwörter gegen die eigene Kreativblockade. Das Fragmentieren vom großen Projekt, das mich so paralysiert, in kleinere „Projektchen“ hilft mir dabei. Diese lassen sich nämlich auch in den kleineren Zeitfenstern schaffen, die ich in meinem Job- und Familienalltag übrig habe. Und es tut so gut, ein kleines Fotobuch-Projekt abzuschließen, als ein großes bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag vor mir herzuschieben. Ambitioniert sind sie allerdings immer, egal ob groß oder klein. Das verlangt schon mein angeborener – manchmal auch lästiger – Perfektionismus.
Schnell war mein Thema, das ich „Travel the Rainbow“ genannt habe, geboren – mit ihm eine kleine, feine Fotobuchreihe, die ein großes Wachstumspotenzial hat. Denn wenn Du mich fragst, kann man alle Farben des Regenbogens gar nicht genug in der Fotografie feiern.
Entstanden sind bisher drei kleine Bildbände im Quadratformat: Alle haben ein einheitliches Design, es geht aber um unterschiedliche Reiseziele und Farben, die ich dort eingefangen habe.
Kleine Fotoprojekte - klares Thema & einfaches Design
Wenn klare, definierte Themen den Rahmen eines Fotoprojekts festlegen, sollte optimalerweise auch ein daraus entstehendes Fotobuch diesen gradlinigen Stil widerspiegeln. Überlege Dir für Dein persönliches Projekt, welches Foto- und somit auch Buchformat am besten zu Deinem Thema passt. Du fotografierst die bunten Türen Deines Urlaubsortes? Dann ist ein Hochformat die richtige Wahl. Du fängst den Himmel in Bildern ein? Dann passt besser ein Panorama-Format. Du kannst Dich nicht entscheiden? Macht nichts. Wähle doch einfach ein quadratisches Fotoformat - bei manchen digitalen Kameras lässt es sich sogar schon direkt auswählen.
Das waren auch die Gedanken hinter der Idee für meine letzten Fotobücher von CEWE mit Bildern, die auf verschiedenen Reisen entstanden sind. Warum nicht mal das Thema begrenzen? Zum Beispiel auf ein Farbspektrum?
Drei Fotobüchlein, drei Orte, drei Farben. Das Schöne an diesem Konzept ist für mich nicht nur, dass es überschaubar ist und ich weiß, dass ich es jederzeit schnell realisieren kann. Ich mag es auch sehr, dass es sich unendlich fortsetzten lässt und sich mit der Zeit zu einer persönlichen Fotobuch-Sammlung entwickeln kann. Schließlich liebe ich Farben! Und während ich dies hier schreibe, denke ich schon über das nächste Büchlein nach: „Scotland Greens“. Immerhin waren wir gerade erst in Schottland und Grün gab’s dort nun wirklich genug!
Nic (fiftytwo freckles)